Die strukturierte und individuelle Nachsorge von Komorbiditäten stellt sowohl Patient*innen als auch Behandelnde vor Herausforderungen. Dabei handelt es sich um Begleitsyndrome, die unabhängig zur eigentlichen Grunderkrankung auftreten. Wird beispielsweise nach einer Operation im Krankenhaus Diabetes Typ 2 als Komorbidität festgestellt, muss diese Erkrankung anschließend ambulant von Hausärzt*innen weiterbetreut werden. Häufig verzögern Kommunikations- und Abstimmungsprobleme diesen Prozess. Das Risiko: Ein fortschreitender Krankheitsverlauf.
Auch strukturelle Überlastungen durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigen die optimale Weiterversorgung von Komorbiditäten. Zeitgleich ist die Thematik durch COVID-19 aktueller den je. 10-15% der Betroffenen leiden als Folge ihrer Erkrankung unter Long-COVID-Syndromen und benötigen dringend eine reibungslose Behandlung ihrer Nebendiagnosen. Versorgungslücken verursachen nicht nur eine Chronifizierung der Beschwerden, sondern langanhaltende Einschränkungen in ihrem privaten und beruflichen Alltag. Es resultieren zudem weitere finanzielle Kosten für das Gesundheitssystem.
In dem von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekt Komo-Coach entwickelt DOCYET prototypisch eine Assistenzanwendung zur Schließung dieser kritischen Versorgungslücken. Die Ergebnisse des Vorhabens werden verwendet, um Patient*innen einen digitalen Betreuer zur Verfügung zu stellen, der sie durch die unterschiedlichen Phasen der Nachsorge begleitet – von der Entlassung aus dem Krankenhaus bis hin zur weiterführenden Behandlung. Die Umsetzung erfolgt mit einem Chatbot-basierten KI-System, welches Daten in Interkation mit den Patient*innen erhebt, um individuelle Reaktionen des Bots ermöglichen und so den Versorgungsprozess zu koordinieren. Dabei werden auch Gesundheitsdaten einbezogen, die über Wearables (z.B. Fitnesstracker) erhoben werden. Das Ziel: Komo-Coach soll Erkrankten nicht nur eine adäquate Überbrückungsbetreuung gewährleisten, sondern auch das medizinische Personal unterstützen und so das Gesundheitssystem insgesamt entlasten.
Name des Forschungsvorhabens | Komo-Coach – Entwicklung eines KI-basierten Assistenzsystems für die strukturierte Weiterversorgung von Komorbiditäten im KH |
Zeitraum | 01.11.2021 – 31.03.2023 |
Förderprogramm | Einzelbetriebliche FuE-Projektförderung mit GRW-Mitteln |
Fördergeber | Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) |
Projektträger | Sächsische Aufbaubank (SAB) |
Ansprechpartner | Christoph Kollwitz (christoph.kollwitz@docyet.com) |
