MEduChron: BMWK-gefördertes Projekt zur Erforschung des Einflusses von Individualisierung auf die wahrgenommene Nützlichkeit von Gesundheitsinformationen

Chronische Erkrankungen verursachen nicht nur 71% aller Todesfälle weltweit, sie verursachen auch einen Großteil der Kosten des Gesundheitssystems. Digitale Diagnose- und Informationsangebote bergen in diesem Zusammenhang das Potenzial, die Bevölkerung effektiv über Risikofaktoren und gesundheitsförderliches Verhalten aufzuklären: Schließlich haben 73% aller Internetnutzer*innen schon einmal online nach Gesundheitsinformationen gesucht.

Die Art und Weise der Darstellung beeinflusst maßgeblich, wie Menschen Gesundheitsinformationen wahrnehmen, verinnerlichen und letztendlich befolgen. Inhalte, die auf individuelle Bedürfnisse und Präferenzen, aber auch andere Faktoren, wie den Wohnort, den kulturellen Hintergrund oder das Geschlecht ausgerichtet sind, können Nutzer*innen leichter umsetzen. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsprojekt MEduChron untersucht DOCYET am Beispiel von Diabetes Typ 2, was man unter der bedarfsgerechten, vertrauenswürdigen und personalisierten Aufbereitung von Gesundheitsinformationen versteht.

Die Studie beschäftigt sich beispielsweise damit, ob es einen Unterschied macht, älteren Menschen Gesundheitsinformationen audiovisuell zu präsentieren oder Handlungsanweisungen für Risikopatient*innen eher warnend oder motivierend zu formulieren. Insgesamt soll die Berücksichtigung dieser medizinischen Indikatoren, soziodemographischen Faktoren und kontextueller Informationen den wahrgenommen Nutzen sowie die Verständlichkeit digitaler Gesundheitsangebote steigern – und so die Verbreitung chronischer Erkrankungen vorzubeugen. Die weiterführende Verwertung der Projektergebnisse im Anschluss an das Vorhaben erfolgt durch die Integration in den DOCYET Gesundheitslotsen.