Warten war gestern

Im Hausarzt-Zentrum Wiesloch gehören lange Wartezeiten der Vergangenheit an: Mithilfe des Gesundheitslotsen von DOCYET werden schon vor dem Gang in die Praxis Symptome und Anliegen abgefragt, um effizient Termine zu vergeben.

Lange Wartezeiten für kurze Anliegen

Im Wartezimmer einer Arztpraxis sitzen Patient:innen mit ganz verschiedenen Motiven: Während des kollektiven Schweigens mag einer denken „Ich muss nur schnell meine AU abholen und jetzt warte ich hier ewig“. Einer anderen geht vielleicht durch den Kopf: „Ich habe so heftige Schmerzen und will nur endlich wieder in mein Bett“, während die Person einen Sitz weiter die Prozedur schon kennt, weil sie einmal pro Monat zur Routine muss. Sie alle warten darauf, endlich aufgerufen zu werden und obwohl ihre Anliegen eine unterschiedliche Dringlichkeit haben, können sie alle mit der gleichen Wartezeit rechnen.

Für Patienten und Patientinnen des Hausarztzentrums in Wiesloch gehört dieses Szenario der Vergangenheit an: Bedarf und Symptome geben sie schon online an, bevor sie überhaupt einen Fuß in die Praxis setzen. Je nach Anliegen wird dann der Termin vergeben: Für das Praxispersonal ist es so möglich, die Termine direkt so zu legen, dass lange Wartezeiten vermieden werden. Wer lediglich ein Rezept oder eine Verlängerung für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung benötigt, muss seine eigenen vier Wände gar nicht verlassen. Nach einer Sprechstunde per Telefon oder online per Video kommt der kleine Zettel per Post.

Zeitersparnis für alle Beteiligten

Nicht nur für Patient:innen und Personal stellt die digitalisierte Terminbuchung eine Entlastung dar, sondern auch für Ärzte und Ärztinnen. Mit den Informationen über Symptome, Risikofaktoren und Medikation der Patient:innen können sie die Sprechstunde besser vorbereiten und sich direkt auf die Untersuchung und Behandlung konzentrieren.

Optimaler Service mit digitalen Hilfsmitteln

Seit März läuft das Projekt schon und trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Online-Angebot, wird die neue digitale Anwendung immer mehr von den Patient:innen genutzt. So wird derzeit noch daran gearbeitet, die Sprache des Chatbots so zu vereinfachen, dass auch medizinisch weniger bewanderte Menschen einfach und schnell ihre Symptome angeben können.

Marina Köhler, die zuständige Projektmanagerin von DOCYET, und Dr. Rita Semb vom Hausarztzentrum Wiesloch sind sich darin einig, dass die Zukunft der Medizin nicht ohne digitale Serviceleistungen funktioniert: „Viel Zeit und Nerven aller Beteiligten können durch besser strukturierte User Journeys und die Digitalisierung in Arztpraxen gespart werden“, erklärt Marina Köhler.